Jordaniens erste CO₂-Kühlräume in Amman erfolgreich in Betrieb genommen
Amman, Jordanien (25. November 2025) – Das Cool Up-Programm hat am Zollamt in Amman Jordaniens erste begehbaren Kühlräume mit dem natürlichen Kältemittel CO₂ (R744) in Betrieb genommen. Eröffnet wurde die Cool Up Week of Jordan und die Projektdemonstration von Jordaniens Umweltminister H.E. Dr. Aiman A. Soleiman und dem deutschen Botschafter Dr. Bertram von Moltke. Die Installation gilt als Meilenstein für klimafreundliche Kältetechnik in der MENA-Region.
Im Rahmen eines partizipativen Prozesses, der vom jordanischen Umweltministerium in enger Zusammenarbeit mit dem Cool-Up-Programm geleitet wurde, legt Jordaniens erster NCAP 30 gezielte Maßnahmen in den Bereichen regulatorische Reformen, Finanzierung, Bewusstseinsbildung und Kapazitätsentwicklung fest. Der Plan bietet einen umfassenden Rahmen, um energieeffiziente Kühltechnologien zu skalieren, die Nutzung natürlicher Kältemittel auszuweiten und den Kälte- und Klimaanlagensektor zu modernisieren.
„Jordaniens erster NCAP ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen staatlichen Institutionen, Industriepartnern und internationalen Organisationen“, sagte Eslam Mohamed Mahdy, Programmleiter von Cool Up. „Er liefert einen klaren Fahrplan zur Beschleunigung nachhaltiger Kühllösungen, zur Stärkung nationaler Kapazitäten sowie zur Förderung von Innovation und Investitionen.“
Das System wurde vom jordanischen Hersteller Abdin Industrial entwickelt und bietet dank präziser Temperaturführung und hoher Energieeffizienz eine nachhaltige Lösung für die lebensmitteltechnischen Anforderungen des Zollamts.
Fachlich unterstützt wurde das Projekt unter anderem durch technische Expertinnen und Experten des ILK Dresden, das seine umfangreiche Kompetenz in CO₂-Technologien, Systemauslegung und Sicherheitsbewertung einbrachte. Diese Expertise spielte eine zentrale Rolle bei der technischen Qualitätssicherung und Schulung lokaler Partner.
„Das Projekt zeigt, dass natürliche Kältemittel in der Region praxistauglich und sofort einsetzbar sind“, sagte Eslam Mahdy, Programmmanager von Cool Up. Die Kühlräume dienen als Reallabor, das wertvolle Daten für weitere Anwendungen – etwa in Supermärkten und Logistikzentren – liefert.
Die Demonstration ist Teil einer Reihe von Cool-Up-Projekten zur Förderung klimafreundlicher Kühltechnologien. In Kürze folgt eine weitere Installation in Aqaba mit Propan (R290).
Demonstrationsprojekte sind ein wichtiger Motor für nachhaltige Innovation.
Sie verbinden angebotsseitige Technologien („Push“) mit der Marktnachfrage („Pull“) und helfen so, neue Lösungen vom Nischenstatus in den Massenmarkt zu überführen.
Push-Effekte:
- Reduzierung technologischer Risiken durch Tests unter realen Bedingungen
- Stärkung von Investitionen dank belastbarer Machbarkeitsnachweise
- Unterstützung von Politik, Normung und Förderprogrammen durch technische Daten
Pull-Effekte:
- Sichtbare Vorteile erhöhen Akzeptanz bei Politik, Wirtschaft und Verbrauchern
- Funktionsfähige Beispiele schaffen Vertrauen in Sicherheit, Effizienz und Skalierbarkeit
- Erfolgreiche Projekte regen Marktinvestitionen und Beschaffungsentscheidungen an
Warum das für nachhaltige Kühlung wichtig ist:
Die Nachfrage nach Kühlung steigt weltweit, während herkömmliche Systeme erheblich zu Emissionen beitragen. Trotz existierender nachhaltiger Lösungen behindern hohe Anfangskosten und mangelnde Erfahrung die breite Nutzung.
Wie Demonstrationsprojekte helfen:
Sie zeigen praktisch, dass neue Technologien sicher, zuverlässig, effizient und wirtschaftlich sind. Sie reduzieren Investitionsrisiken, unterstützen politische Entscheidungsträger und fördern Wissenstransfer. Damit beschleunigen sie die Einführung nachhaltiger Kühlsysteme und ebnen den Weg für klimafreundliche Märkte.
Weitere Informationen:
https://www.ilkdresden.de/leistungen/forschung-und-entwicklung/projekt/default-e36a0e3565