Aktuelle Forschungsprojekte

Image Prüfbad-Haube
Image Selbstoptimierendes Raumluftmanagementsystem
Image Korrosionsinhibitor für Ammoniak-Absorptions-Anlagen
Image Praktikum, Diplom, Master, Bachelor
Image Hochtemperatur - Korrosionsinhibitoren zur Sicherung der Erweiterung des Anwendungsbereiches Abwärme nutzender Kälteerzeugung
Image Prüfstände für Kälte- und Wärmepumpentechnik
Image RauMLuft.ROM | ROM - basierte Vorhersage von Raumluftströmungen mit maschinellem Lernen
Image Korrosionsinhibitor für Absorptionskälteanlagen
Image Modulares Speichersystem für solare Kühlung
Image Elektrische Komponenten in Kältekreisläufen
Image Mikrofluidisches Expansionsventil
Image Software für Prüfstände
Image Stoffdatenmodule
Image Aktives Schichtladesystem für Kaltwasserpufferspeicher
Image Tieftemperaturtribologie
Image Panel mit indirekter Verdunstungskühlung über Membran

Sie befinden sich hier:  Startseite /  Forschung und Entwicklung


Ionokalorische Kälteerzeugung

03/2024 - 08/2026

Dr. Joachim Germanus

+49-351-4081-5412

in Bearbeitung

Ionokalorisches Fest-Flüssigphasen-Kühlverfahren

Die Nutzung kalorischer Effekte für kältetechnische Anwendungen wird bereits seit mehreren Jahren untersucht und diskutiert. Kalorische Effekte in Festkörpern resultieren aus komplexen Wechselwirkungen zwischen ihren atomaren bzw. molekularen Strukturen, die durch mechanischen Druck, Magnetfelder oder elektrische Felder beeinflusst werden. Die zukünftige Nutzung dieser kalorischen Effekte könnte die Entwicklung von Kälteanlagen vorantreiben, die sich durch eine höhere Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit als herkömmliche Kühltechnologien auszeichnen. Im Jahr 2022 schlugen Lilley und Prasher[1] eine Möglichkeit der Kälteerzeugung vor, die auf einem weiteren kalorischen Effekt beruht. Der von ihnen so bezeichnete „ionokalorische Kältekreislauf“ (siehe Abbildung) beschreibt die Abkühlung und Erwärmung eines Stoffgemisches durch die Veränderung der Ionenkonzentration mit einem einhergehenden Phasenwechsel. Er könnte als thermodynamischer Kreisprozess beispielsweise in Kälteanlagen zur moderaten Kühlung genutzt werden. Die Grundlage bildet die Schmelzpunkterniedrigung eines organischen Stoffes durch die Zugabe eines Salzes. In einem Kreisprozess würden die beiden Stoffe zunächst gemischt, um Wärme aufzunehmen und anschließend wieder in die Einzelverbindung getrennt, um Wärme bei der Phasenumwandlung (Rekristallisation) abzugeben. Im Vergleich zu herkömmlichen Kältesystemen wie Kompressionskältemaschinen weist die ionokalorische Kühlung das Potenzial auf, effizienter und umweltfreundlicher zu sein. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie keine ozonschädigenden oder klimaschädlichen Kältemittel verwendet und mechanische Komponenten wie Verdichter nicht benötigt.

Das am ILK Dresden initiierte Vorlaufforschungsprojekt zielt darauf ab, Stoffpaare nach kältetechnischen Kriterien zu identifizieren und zu qualifizieren, die für den ionokalorischen Kreislaufprozess geeignet sind und in bestehenden sowie neuen Kühlanwendungen zum Einsatz kommen könnten. Im Rahmen der Laborversuche werden die Mischungstemperaturen an potenziell geeigneten Stoffgemischen gemessen sowie die eutektischen Zusammensetzungen mittels dynamischer Differenzkalorimetrie (Differential Scanning Calorimetry – DSC) ermittelt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Trennung der aufgeschmolzenen Stoffgemische in ihre Komponenten. Dazu werden geeignete Trennverfahren ausgewählt und auf ihre Effizienz getestet. Im Rahmen einer möglichen technischen Nutzung ist es erforderlich, die Werkstoffe auf ihr korrosives Verhalten gegenüber den ausgewählten Stoffen zu untersuchen. Die ionokalorische Kühlung im Kreislaufprozess stellt eine besondere Herausforderung für den technischen Betrieb dar, da eine Antwort auf die Frage gefunden werden muss, wie die Stoffe am besten im flüssigen und festen Aggregatzustand transportiert werden und wie sie am effizientesten gemischt und getrennt werden können.


[1] Drew Lilley and Ravi Prasher: Supplementary Materials for Ionocaloric refrigeration cycle, Science 378, 1344 (2022)


Ihre Anfrage zum Projekt

Weitere Projekte - Forschung und Entwicklung

Image

Thermostatische Expansionsventile

Arbeitet das TEV eigentlich richtig?

Image

Testzentrum PLWP am ILK

Prüfung Fluid-Energiemaschinen und kältetechnische Bauteile

Image

Elektrische Auskopplung aus einer Expansionsturbine

Kostengünstige Umwandlung kleiner elektrischer Leistungen

Image

Drallfrei unterwegs...

...mit einem gegenläufigen Radialventilator

Image

Leistungsprüfung an Kältemittelverdichtern

Wie gut ist eigentlich der Verdichter?