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- 75°C / 198,15 K

Blutplasma kann bei - 30 bis - 40 °C zwei Jahre lang gelagert werden. Was aber tun, wenn es 20 Jahre gelagert werden soll?

Medizinische Proben, wie Blut und Plasma werden gefroren, um sie für die bedarfsgerechte Verwendung lagerfähig zu zu machen. Die Lagertemperatur hat einen großen Einfluss auf die Haltbarkeit von Blutprodukten. Das physikalische Gesetz, das den zugrundeliegenden Zusammenhang beschreibt nennt sich van’t Hoff‘sche Regel oder RGT-Regel. Es besagt, dass chemische Prozesse, wie der Probenzerfall bei niedrigen Temperaturen verlangsamt ablaufen. Deshalb lässt sich die Lebensdauer von Blutprodukten bereits durch eine Temperaturabsenkung um 10 °C verdoppeln.

Plasmakonserven für medizinische Zwecke werden aus wirtschaftlichen Gründen bei Temperaturen zwischen ‑30°C und ‑40°C gelagert. In diesem Temperaturbereich hat Blutplasma eine Haltbarkeit von zwei Jahren. Für manche Zwecke reicht das jedoch nicht aus. Für medizinische Studien (z.B. NAKO) müssen Plasmaproben über einen Zeitraum von 20 Jahren gesammelt werden, um sie gemeinsam auszuwerten. Sie werden in einer Biobank gesammelt, die mehrere Millionen Einzelproben umfassen kann. Hier erfolgt die Lagerung in großen Tanks über flüssigem Stickstoff. Bei -180°C ist das Plasma praktisch unbegrenzt haltbar.

Das ILK Dresden verfügt über computergesteuerte Einfriergeräte, die Blutplasma mit einer definierten Abkühlrate schonend einfrieren können. Für wissenschaftliche Zwecke wird das gefrorene Plasma in speziellen Tiefkühltruhen bei Temperaturen zwischen -75°C und ‑85°C gelagert. Die Haltbarkeit beträgt dann mindestens 10 Jahre.